Was ist ADHS? Ursachen, Symptome und Behandlung

Was ist ADHS?
© Vitalii Vodolazskyi, Adobe Stock

ADHS steht als Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Sie zählt nicht zu einer Erkrankung, sondern ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung. Diese kann neben Kindern und Jugendlichen auch Erwachsene betreffen. Sie ist meist gekennzeichnet durch Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Die genaue Ursache von ADHS ist zwar nicht bekannt, aber die Forschung geht davon aus, dass eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und weiteren Faktoren die Ursache sein kann. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Ursachen, Symptome und Behandlung von ADHS ein.

Was ist die Ursache für ADHS?

Die genaue Ursache von ADHS ist noch nicht bekannt, aber die Forschung geht von mehreren möglichen Faktoren aus.

  1. Genetische Faktoren (Vererbung): Wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterkind an ADHS leidet, ist es wahrscheinlicher, dass Sie selbst die Störung haben.
  2. Umweltfaktoren: So wird zum Beispiel eine Exposition gegenüber Blei oder anderen Giftstoffen während der Schwangerschaft oder in der frühen Kindheit mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von ADHS in Verbindung gebracht.
  3. Funktionsstörung im Gehirn: Wenn ein Bereich des Gehirns nicht richtig funktioniert, kann sich dies auf den Rest des Gehirns auswirken. Funktionsstörungen in wichtigen Bereichen des Gehirns können Auslöser für ADHS sein, darunter der präfrontale Kortex (PFC), das Kleinhirn und das Striatum. Wichtig zu beachten: Nicht alle Fälle von ADHS werden durch eine Funktionsstörung des Gehirns verursacht.
  4. Schwangerschafts-Komplikationen: Während der Schwangerschaft oder Geburt wurden Komplikationen während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für ADHS in Verbindung gebracht. Studie: https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2685909
  5. Erziehungsfehler bei ADHS: Erziehungsfehler könnten bei ADHS eine Rolle für die Entwicklung des Kindes spielen können. Während einige Umgebungen dazu beitragen können, die ADHS-Symptome zu lindern, können andere sie verschlimmern.

ADHS Symptome: kurz & knapp erklärt

Die Symptome von ADHS können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein und können von leicht bis schwer reichen. Es gibt jedoch bestimmte Merkmale, bei den meisten Betroffenen gemeinsam sind. Diese lauten Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität:

- ANZEIGE -

  1. Hyperaktivität: Hierbei handelt es sich um das bekannteste Symptom von ADHS und kann auch mit dem Wort Unruhe erklärt werden. Es kann dafür sorgen nicht stillzusitzen zu können oder in Situationen, in denen es erwartet wird, unruhig zu sein (Zappeln).
  2. Impulsivität: Zu impulsivem Verhalten gehört, dass Entscheidungen getroffen werden, ohne sich vorher Gedanken gemacht zu haben. Hier kann es vor allem vorkommen anderen ins Wort zu fallen und zu unpassenden Zeiten mit deinen Antworten herausplatzt.
  3. Konzentrationsschwierigkeiten/Unaufmerksamkeit: Betroffene Kinder und Jugendliche haben oft in der Schule Schwierigkeiten, sich zu organisieren und sich auf Aufgaben zu konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen. Sie können auch Schwierigkeiten haben, Anweisungen zu befolgen oder sich an Details zu erinnern.

Mehr über ADHS-Symptome finden Sie in diesem Beitrag: ADHS-Symptome: Bei Kindern & Erwachsenen

Diagnose und Behandlung von ADHS

Aufgrund der vielen verschiedenen Symptome, die mit ADHS in Verbindung gebracht werden, kann es manchmal schwierig sein, eine korrekte Diagnose zu stellen. Deswegen dauert der Prozess der Diagnose in der Regel mehrere Monate. Hier können Sie erfahren, wie ADHS diagnostiziert wird.

Nach der Diagnose hängen die Behandlungsmöglichkeiten von der jeweiligen Person ab, können aber Medikamente wie Stimulanzien oder Nicht-Stimulanzien sowie Beratungsgespräche und Änderungen des Lebensstils wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung umfassen

Kann ADHS auch im Erwachsenenalter vorkommen?

ADHS wurde lange Zeit als eine Störung angesehen, die vor allem Kinder betrifft. Deshalb ging man früher davon aus, dass Kinder mit ADHS im Erwachsenenalter aus der Krankheit herauswachsen würden.

- ANZEIGE -

Diese Sichtweise hat sich grundsätzlich falsch erwiesen: ADHS wird nicht nur häufig von einer Generation an die nächste weitergegeben, sondern kann auch Erwachsene bis ins hohe Alter stark beeinträchtigen. Es gibt aber auch Fälle in dem die Symptome im Alter nachlassen, hier kommt es individuell auf jeden an.

Fazit:

Das Zappelphilipp Syndrom, wie ADHS auch gerne umgangssprachlich genannt wird, kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Die Symptome können sich je nach Altersgruppe und Schweregrad unterschiedlich äußern. Mit der richtigen Diagnose und Behandlung können Betroffene einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ein erfülltes Leben führen, in dem sie ihre Ziele erreichen!

Beitrag teilen:
Facebook
Twitter
WhatsApp
Email

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neue Beiträge

- ANZEIGE -

Inhaltsverzeichnis

Auch interessant

ADHS Tics

ADHS Tics: Eine mögliche Komorbidität

Mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können Komorbiditäten vorkommen. In diesem Beitrag werden wir uns eingehend mit der Verbindung zwischen ADHS und Tics befassen, einer Komorbidität, die sowohl Kinder als

Weiterlesen »