Die Anzeichen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Erwachsenen können leicht übersehen oder ignoriert werden, sodass es jahrelang unerkannt bleiben kann. Es gibt zwar einige ADHS-Tests, doch es gibt auch bestimmte Anzeichen bzw. Verhaltensweisen, die häufig mit der Störung in Verbindung gebracht werden.
20 Hinweise mit Erklärung auf ADHS
ADHS ist eine komplexe Störung, die sich auf vielfältige Weise äußern kann. So gibt es folgende Anzeichen auf ADHS:
- Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe oder Tätigkeit zu richten (z. B. in der Schule oder bei der Arbeit). Dies kann dazu führen, dass unbedachte Fehler gemacht werden, dass man sich leicht ablenken lässt oder dass man nicht in der Lage ist, Aufgaben zu erledigen.
- Ablenkbarkeit: Leichte Ablenkbarkeit durch irrelevante Reize bei einer Aufgabe oder Tätigkeit. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Erledigung von Aufgaben, dem Beginn neuer Projekte oder der Einhaltung von Verpflichtungen führen.
- Prokrastination: Aufschieben von Aufgaben oder Aktivitäten, die zeitnah erledigt werden müssen. Dies kann zu verpassten Terminen, schlechten Leistungen bei der Arbeit oder in der Schule führen. Mehr hier: ADHS Prokrastination
- Organisationsschwierigkeiten: Schwierigkeiten bei der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten kann im Kinder-/Erwachsenenalter für Probleme sorgen. Dies kann zu einem schlechten Zeitmanagement führen, dazu, dass wichtige Dinge vergessen werden oder dass man sich von den täglichen Aktivitäten überfordert fühlt.
- Chaos im Kopf: Das Gefühl, ständig von Gedanken und Ideen bombardiert zu werden, die schwer zu kontrollieren sind. Das kann zu Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten führen oder dazu, dass man sich Dinge nicht merken kann.
- Hyperaktivität: Sie fühlen sich unruhig und zappelig oder haben Schwierigkeiten, über längere Zeit stillzusitzen. Dies kann dazu führen, dass man sich im Sitz windet, mit den Fingern/Füßen klopft oder hin und her läuft, wenn man versucht, sich zu konzentrieren oder zu entspannen.
- Emotional durcheinander: Sich die meiste Zeit über defensiv und gereizt fühlen. Dies kann dazu führen, dass man schnell wütend wird oder dass man unzufrieden ist.
- Gefühls- und Stimmungsschwankungen: Plötzliche Stimmungsschwankungen, die in keinem Verhältnis zur jeweiligen Situation stehen. Dies kann dazu führen, dass sie ohne ersichtlichen Grund weinen, sich in der einen Minute glücklich und in der nächsten wütend fühlen.
- Depressive Phasen: Phasen niedriger Stimmung, die von negativen Gedanken über sich selbst und die Zukunft begleitet werden. Dies kann dazu führen, dass man sich von Freunden und Aktivitäten zurückzieht, die man früher gerne unternommen hat.
- Gelangweilt/Lustlos: Man verliert das Interesse an Aktivitäten und Menschen, die man früher gerne hatte. Dies kann dazu führen, dass man lange Zeit untätig herumsitzt, den Unterricht/die Arbeit schwänzt.
- Unregelmäßige Essenszeiten/Vergessen zu essen: Wenn zu unregelmäßigen Zeiten isst oder ganz vergessen sollte zu essen. Das kann wiederum dazu führen, dass man sich müde oder reizbar fühlt.
- Impulsivität: Handeln, ohne über die Folgen oder möglichen Risiken eines Verhaltens nachzudenken. Das kann dazu führen, dass man vorschnelle Entscheidungen trifft, die negative Folgen haben können, oder auch mal unangemessene Kommentare ablässt.
- Spontane Einkäufe: Wenn man einkauft, ohne die Kosten oder den Bedarf für den Artikel zu bedenken. Das kann dazu führen, dass unnötige Dinge gekauft werden, Spontankäufe gemacht werden oder mehr ausgegeben wird, als man sollte.
- Schlechte Entscheidungsfindung: Es fällt schwer, Entscheidungen auf logische Weise zu treffen und die beste Option zu wählen.
- Andere im Gespräch unterbrechen: Schwierigkeiten zu warten, bis man an der Reihe ist, um zu sprechen oder ein Gespräch einfach ungefragt unterbrechen. Das kann dazu führen, dass sich andere frustriert oder ignoriert fühlen und Schwierigkeiten haben zu verstehen, was man sagen will.
- Leicht reizbar: Durch kleine Dinge wird man leicht erregt und ärgert sich leicht über die Menschen um sich herum. So können auch ADHS Wutanfälle entstehen.
- Fehlender Überblick über Termine: Man vergisst, geplante Treffen, Termine oder sogar Verpflichtungen wahrzunehmen. Das kann zu verpassten Terminen, verspäteten Zahlungen und versäumten gesellschaftlichen Ereignissen führen.
- Keine Prioritäten setzen: Schwierigkeiten, die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen und sie rechtzeitig zu erledigen. Das kann dazu führen, dass wichtige Termine aufgeschoben oder verpasst werden.
- Tagträumen: Wenn man sich oft in den eigenen Gedanken verliert und nicht darauf achtet, was um sich herum passiert.
- Sachen verlegen: Man verliert häufig Dinge, wie z. B. den Hausschlüssel oder den Geldbeutel.
Fazit
Es gibt viele Anzeichen, die darauf hindeuten, dass jemand ADHS hat, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Anzeichen von ADHS auch Symptome sind. Wenn Sie glauben, dass Sie ADHS haben könnten, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit eine genaue Diagnose gestellt werden kann und geeignete Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden können.