ADHS, oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist oft mit der Kindheit verbunden. Doch was passiert, wenn es im Alter auftritt? Dieser Beitrag wirft einen Blick auf das Thema ADHS im hohen Erwachsenenalter und gibt dabei wichtige Informationen.
ADHS-Symptome im Alter
Wenn bereits in jüngeren Jahren keine oder schwache Symptome aufgetreten sind, kann es daran gelegen haben, dass ADHS Symptome durch Selbstkontrolle kompensiert wurden. Doch mit zunehmendem Alter kann diese Kontrolle schwächer werden. Dies kann dazu führen, dass vermehrt Erschöpfung, Vergesslichkeit und depressive Symptome auftreten.
Der Eintritt ins Rentenalter kann die Symptome verstärken. Der Wegfall beruflicher Strukturen und privaten Aufgaben kann zu einem Verlust der Routine und Stabilität führen. Somit könnten Symptome bei ADHS stärker auffallen.
Langeweile und Prokrastination
Monotone Aktivitäten und Langeweile können die Symptome von ADHS im Alter sichtbar machen. Betroffene benötigen oft Abwechslung und Herausforderungen, um ihre Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Der Ruhestand, der auf den ersten Blick als eine Zeit der Entspannung erscheint, kann für Erwachsene mit ADHS ungewohnt sein.
Prokrastination, ein bereits bekanntes Problem bei ADHS, kann im Alter weiter zunehmen. Die fehlende Struktur des Arbeitslebens kann zu einem Mangel an Motivation führen, was wiederum die Symptome vorzeigen kann.
Soziale Herausforderungen im Alter mit ADHS
Der Kontakt zu Gleichaltrigen kann im Alter schwieriger werden. Personen mit ADHS haben oft spezifische Interessen und eine hohe Energie, die nicht immer von gleichaltrigen Mitmenschen geteilt werden. Dies kann zu Isolation führen.
Darüber hinaus fällt die Abgrenzung von ADHS und leichter Demenz im Alter oft schwer. Die ähnlichen Symptome, wie Gedächtnisprobleme und Konzentrationsstörungen, können zu falschen Diagnosen und einer unzureichenden Behandlung führen.
Häufigkeit der Diagnose im Alter
Die genaue Häufigkeit von ADHS im hohen Erwachsenenalter ist nicht geklärt. Betroffene im Alter haben oft mit zusätzlichen Herausforderungen zu kämpfen. Psychische und körperliche Erkrankungen treten häufiger auf und soziale Probleme können sich verstärken.
Behandlungsmöglichkeiten im Alter
Die medikamentöse Behandlung im Alter kann hilfreich sein, erfordert jedoch eine sorgfältige Prüfung durch den behandelnden Arzt. Hier spielen Begleiterkrankungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eine große Rolle.
ADHS bei Erwachsenen kann somit Schwierigkeiten bei der Einnahme haben. Darum ist der wichtigste Schritt die richtige Diagnose.
Fazit:
Der Bereich von ADHS im Alter ist bisher noch nicht richtig erforscht. Somit ist die Diagnose eine Herausforderung auch für viele Ärzte, die oft übersehen wird. Die Symptome können sich auf eine andere Weise äußern und die Lebensumstände älterer Menschen sind oft komplexer. Eine sensibilisierte Diagnose und eine angepasste Behandlung sind entscheidend, um ältere Menschen im Alltag zu unterstützen.