ADHS Übergewicht: Eine tiefergehende Betrachtung

ADHS Übergewicht
© VadimGuzhva, Adobe Stock

Erwachsene mit ADHS haben häufiger ungesunde Essgewohnheiten, die in einem höheren Body-Mass-Index (BMI) resultieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wahrscheinlichkeitsverhältnis für Übergewicht mit dem Alter zunimmt. Interessanterweise steigt die Odds Ratio (Chancenverhältnis) für Adipositas ebenfalls mit dem Alter.

Die Gesamtprävalenz von Übergewicht bei Erwachsenen mit ADHS steigt um etwa 70 %, während Kinder mit ADHS eine um 40 % höhere Prävalenz aufweisen. Diese Zahlen weisen auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen ADHS und Übergewicht hin.

Essstörungen und ADHS: Eine komplexe Beziehung

Neben Übergewicht leiden Menschen mit ADHS auch vermehrt unter Essstörungen. Die Odds Ratio für Essstörungen im Zusammenhang mit ADHS beträgt 3,82, insbesondere bei Heißhungerattacken, wo die Odds Ratio sogar bei 4,13 liegt. Dies unterstreicht die Komplexität der Beziehung zwischen ADHS und ungesunden Essgewohnheiten.

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Die Mechanismen hinter dem Zusammenhang

Forscher haben mehrere Mechanismen vorgeschlagen, um den Zusammenhang zwischen ADHS und ungesunden Essgewohnheiten zu erklären. Dazu gehören eine gemeinsame genetische Übertragung, Dysregulation von Dopamin, Stimmungsschwankungen, psychiatrische Komorbiditäten, unzureichende körperliche Aktivitäten, Impulsivität, Unaufmerksamkeit und schlechte Essgewohnheiten.

Es wurde festgestellt, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene mit ADHS tendenziell weniger gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Milchprodukte konsumieren. Gleichzeitig neigen sie dazu, mehr ungesunde Lebensmittel wie fetthaltige, süße und verarbeitete Lebensmittel zu bevorzugen. Darunter fallen Snacks, Süßigkeiten, „Fast Food“ und „Junk-Food“. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Muster natürlich nicht auf jeden zutreffen und individuelle Unterschiede bestehen.

Fazit:

Insgesamt verdeutlichen die vorliegenden Daten, dass eine Verbindung zwischen ADHS und Übergewicht bestehen kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder Mensch mit ADHS zwangsläufig von diesen Problemen betroffen ist. Jeder Mensch ist ein Individuum mit unterschiedlichen Lebensstilen, Präferenzen und genetischen Faktoren.

Betroffene sollten sich bei Bedarf professionelle Hilfe suchen, um individuelle Lösungen und Strategien zu entwickeln.

Studien zu dem Beitrag finden Sie hier:

https://www.researchgate.net/publication/328663673_Dysfunctional_Eating_Patterns_of_Adults_With_Attention_Deficit_Hyperactivity_Disorder

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5743031/

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https://ajp.psychiatryonline.org/doi/10.1176/appi.ajp.2015.15020266

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5247534/

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