Ach, wie schön wäre es, wenn man im Gehirn nachschauen könnte, was einem fehlt. Es kann schwierig sein, zu verstehen, was im Kopf so vor sich geht. Wie sieht ADHS also im Gehirn aus? Dieser Beitrag soll Einblick geben und bietet einen umfassenden Überblick über ADHS und seine Auswirkungen auf das Gehirn.
Die Gehirn-Aktivität kurz erklärt
Unser Gehirn ist ein sehr wichtiges Organ. Es steuert alles, was wir tun, vom Denken und Fühlen bis hin zur Bewegung unseres Körpers. Es ist erstaunlich, wie ein so kleines Organ so viel leisten kann! Wie funktioniert also das Gehirn?
Das Gehirn besteht aus winzigen Zellen, die zusammenarbeiten, um Nachrichten durch den ganzen Körper zu senden. Die Botschaften werden durch elektrische Signale übermittelt, die von einer Nervenzelle zur anderen wandern. Dieser Vorgang wird als „Neurotransmission“ bezeichnet.
Jede Nervenzelle hat einen Zellkörper, der den Zellkern (die Schaltzentrale der Zelle) enthält. Der Zellkörper hat außerdem lange, dünne Fortsätze, die Dendriten genannt werden. Die Dendriten empfangen Nachrichten von anderen Neuronen und leiten sie an den Zellkörper weiter. Der Zellkörper sendet die Botschaften dann über einen Fortsatz, das sogenannte Axon, weiter. Axone sind von einer Myelinscheide umhüllt, die dazu beiträgt, das elektrische Signal zu isolieren und zu verhindern, dass es nach außen dringt. Am Ende des Axons befinden sich winzige Lücken, die Synapsen genannt werden. Wenn ein elektrisches Signal eine Synapse erreicht, wird ein chemischer Stoff, ein „Neurotransmitter“, in den Spalt freigesetzt. Der Neurotransmitter bindet sich dann an Rezeptoren auf dem nächsten Neuron und löst ein elektrisches Signal in dieser Zelle aus.
Neurotransmitter bei ADHS im Gehirn
Man geht heute davon aus, dass ADHS durch ein Ungleichgewicht bestimmter Neurotransmitter im Gehirn verursacht wird. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale zwischen den Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn senden. In den frontalen Hirnabschnitten wird dadurch die Informationsverarbeitung gesteuert.
Sie spielen eine wichtige Rolle bei Stimmung, Gedächtnis, Schlaf und vielen anderen Gehirnfunktionen. Die neun Neurotransmitter lauten:
- Serotonin
- GABA
- Dopamin
- Noradrenalin
- Adrenalin
- Glutamat
- Glutamin
- Taurin
- PEA
Es wird angenommen, dass bei Menschen mit ADHS entweder zu viel oder zu wenig von bestimmten Neurotransmittern vorhanden ist, die an der Regulierung von Aufmerksamkeit und Verhalten beteiligt sind. Störungen in bestimmten Gehirnbereichen wie dem Stirnhirn können also bei der Informationsverarbeitung Unruhe stiften. Infolgedessen haben Menschen mit ADHS oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und impulsiv zu handeln, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
Auffälligkeiten bei Dopamin und Noradrenalin
Im Kinder- und Jugendalter wird oftmals die Diagnose ADHS festgestellt. Die genaue Ursache von ADHS ist zwar nicht bekannt, man geht jedoch davon aus, dass sie mit einem Mangel an bestimmten Neurotransmittern im Gehirn zusammenhängt. Noradrenalin und Dopamin sind zwei der wichtigsten Neurotransmitter, die bei ADHS eine wichtige Rolle spielen können.
Diese Botenstoffe tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit und Konzentration sowie die Motivation und Belohnung zu steuern. Ist der Spiegel dieser Neurotransmitter niedrig, kann dies zu Symptomen von ADHS führen:
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Impulsivität
- Hyperaktivität
Zwar gibt es bis heute keine Heilung für ADHS, aber es gibt Behandlungen, die zur Verbesserung der Symptome beitragen können. Häufig werden Stimulanzien verschrieben, um den Noradrenalin- und Dopaminspiegel im Gehirn zu erhöhen. Darüber hinaus können Beratung und Verhaltenstherapie hilfreich sein, um die Symptome in den Griff zu bekommen und Kindern mit ADHS zum Erfolg zu verhelfen.
ADHS Dopaminmangel oder Überschuss?
Die genaue Ursache von ADHS ist zwar nicht bekannt, es wird jedoch angenommen, dass sie mit einem Dopamin/-mangel oder -überschuss zusammenhängt.
Im Falle eines Mangels ist eine Erhöhung des Dopaminspiegels ratsam. Dies kann durch den betreuenden Arzt durch Medikamente, einer Ernährungsumstellung oder bestimmter Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden.
Ein Überschuss an Dopamin kann jedoch auch problematisch sein und zu Symptomen wie z.B. Bluthochdruck und Kopfschmerzen führen. Daher ist es wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, bevor Sie Änderungen am Dopamin- und Noradrenalinspiegel vornehmen wollen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Fachmann können Sie sicherstellen, dass der Dopaminspiegel richtig ausgeglichen ist, was zu einer besseren Konzentration und einer Verringerung der ADHS-Symptome führen kann.
PET-Scans bringen Licht ins Dunkle
Die jüngsten Fortschritte in der Medizintechnik haben dazu beigetragen, ein neues Licht auf Ursachen der Krankheit zu werfen. PET-Scans haben gezeigt, dass bei ADHS-Betroffenen der Blutfluss in den Frontalbereichen des Gehirns verringert ist. Diese geringen Nervenaktivitäten können somit dem Gehirn die Informationsverarbeitung erschweren.
Infolgedessen haben Kinder und Jugendliche mit ADHS oft Schwierigkeiten, aufmerksam zu sein und ihre Impulse zu kontrollieren. Diese neuen Forschungsergebnisse ermöglichen den Betroffenen ein besseres Verständnis der Krankheit und der Auswirkungen auf ihr Kind. Mit diesem Wissen können sie sich besser für die Bedürfnisse Ihres Kindes einsetzen und ihm die Unterstützung zukommen lassen, die es für seinen Erfolg braucht. Auch im Erwachsenenalter kann diese Therapie weitere Lösungen aufzeigen.
Fazit
Wenn also bei Ihnen oder Ihrem Kind ADHS diagnostiziert wurde, gibt es viele Ansätze, die Symptome zu lindern und dadurch ein Gleichgewicht zu schaffen. Mit der richtigen Hilfe kann Ihr Kind trotz Störung erfolgreich sein. Diese Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse über ADHS, machen aber auch deutlich, wie komplex diese Krankheit ist. Abschließend bleibt zu sagen: Es gibt noch viel in der Entwicklung sowie Forschung zu tun.