Mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können Komorbiditäten vorkommen. In diesem Beitrag werden wir uns eingehend mit der Verbindung zwischen ADHS und Tics befassen, einer Komorbidität, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen kann.
ADHS & Tic-Störungen
Kinder mit ADHS haben oft mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen und eine häufige Begleiterkrankung ist eine Tic-Störung. Tics manifestieren sich durch unwillkürliche Bewegungen oder Lautäußerungen, die von den Betroffenen nicht kontrolliert werden können. Diese können verschiedene Formen annehmen, darunter Blinzeln, Kopfzucken, Räuspern oder kurze Schreie.
Eine aktuelle Studie aus Australien ergab, dass zehnjährige Kinder mit ADHS ein 6-fach erhöhtes Risiko für Tic-Störungen aufweisen als gleichaltrige ohne ADHS. Dies unterstreicht die enge Verbindung zwischen diesen beiden Störungsbildern.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28451624/
Tics und das Tourette-Syndrom
Tic-Störungen können verschieden Symptome umfassen und reichen von einfachen Bewegungen oder Lautäußerungen bis hin zu komplexeren Formen, die das tägliche Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Hier fällt oft der Begriff Tourette. Unter Tourette versteht man eine Krankheit, die durch motorische und vokalen Tics gekennzeichnet ist. Man kann auch von einer Zwangsstörung reden.
Die Bedeutung der Diagnose
Die Diagnose von Tics bei Kindern mit ADHS kann eine weitere Herausforderung darstellen, da die Symptome oft miteinander verwechselt werden können. Eine gründliche Untersuchung durch einen Facharzt, wie einen Kinder- und Jugendpsychiater, ist entscheidend für eine genaue Diagnosestellung.
Die Behandlung von ADHS-Tics erfordert in der Regel einen Ansatz, der psychotherapeutische Interventionen, Verhaltensstrategien und auch medikamentöse Therapien umfassen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann den Verlauf der Störung positiv beeinflussen.
Die Rolle des Umfelds
Das Umfeld, einschließlich Familie, Schule und Freunde, spielt eine wichtige Rolle bei den Symptomen. Eine unterstützende und einfühlsame Umgebung kann dazu beitragen, den Stress zu reduzieren, dem die Betroffenen ausgesetzt sind. Auch im Erwachsenenalter können Tics auftreten, hier sollte auch Verständnis gezeigt werden.
Fazit:
ADHS und Tics können gemeinsam auftreten. Eine gründliche Diagnosestellung und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Betroffenen zu unterstützen.