Hochsensible Menschen und Betroffene von ADHS werden oft miteinander verwechselt, aber sie haben sehr unterschiedliche Symptome und Ausprägungen. Wenn wir den Unterschied verstehen wollen, ist ein Vergleich hilfreich. Darum klären wir in diesem Beitrag den Unterschied zwischen den beiden Erscheinungsformen.
Was ist Hochsensibilität (HSP)?
Hochsensible Menschen reagieren auf viele Reize empfindlich. Die Konzentration wird gestört und kann erst dann wieder aktiviert werden, wenn der störende Reiz nicht mehr vorhanden ist. Die meisten Betroffenen sind zu einem gewissen Grad hochsensibel, jedoch haben einige eine besonders empfindliche Wahrnehmung. Das kann dazu führen, dass selbst die subtilsten und feinsten Nuancen ihrer Umgebung wahrgenommen werden.
Diese Feinheit der Wahrnehmung hat positive sowie auch negative Seiten, auf Auswirkungen des Einzelnen. Hochsensible Menschen haben oft Probleme bei der Kontrolle über ihre Gefühle und sind anfällig für Stress. Sie können müde werden von lautem Lärm oder starker Beleuchtung sowie starkem Geruch oder Geschmack in Nahrungsmitteln. Sie haben oft eine starke intuitiv-kreative Ader und wissen oft instinktiv, was richtig ist oder nicht. Allerdings kann es schwierig sein, hochsensiblen Menschen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Unterschied zwischen ADHS und Hochsensibilität
ADHS & Hochsensibilität haben einige Gemeinsamkeiten: Beide umfassen Empfindlichkeit für externe Reize sowie Schwierigkeit bei der Verarbeitung von Informationen. Aber es gibt auch wesentliche Unterschiede:
Eigenschaften im Vergleich: Hochsensibel
- Hochsensible Personen können sich in einer ruhigen Umgebung sehr gut konzentrieren
- Sie mögen die Ordnung und einen strukturierten Arbeitsplatz
- Es fällt ihnen leicht Prioritäten zu setzen
- Oftmals introvertiert bzw. zurückhaltendes Verhalten
- Der Bedarf an Schlaf ist wichtig, um sich von der Reizüberflutung zu erholen
- Stehen in der Schule oder Arbeit nicht gerne im Mittelpunkt
- Es fällt ihnen leicht, die Konsequenzen ihres Handelns abzuschätzen
Eigenschaften im Vergleich: ADHS
- Selbst in einer ruhigen Umgebung können sich Konzentrationsschwierigkeiten zeigen
- Beim Aufräumen leicht ablenkbar
- Probleme beim Prioritäten setzen
- Eher ein aufgedrehtes Verhalten (Hyperaktivität)
- Oftmals Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen
- Stehen gerne im Mittelpunkt und wollen Aufmerksamkeit
- Betroffenen sind die Konsequenzen nicht bewusst
Fazit
Im Gegensatz zum Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), bringt die Hochsensibilität auch Schwierigkeiten im Alltag mit sich. Darum ist es wichtig sich mit der Diagnose bzw. dem eigenen Verhalten klar zu werden. Informationen und Beratung zu beiden Themen ist besonders wichtig, gerade wenn Kinder in der Schule Hilfe benötigen, sollten Eltern zu helfen wissen.