Kennen Sie jemanden, der an ADHS oder ADS leidet? Wenn ja, fragen Sie sich vielleicht, ob es irgendetwas anderes als Medikamente mit Nebenwirkungen gibt, das ihnen helfen kann. Neurofeedback ist eine Therapie, die sich bei der Behandlung von ADHS anwenden lässt. In diesem Artikel wird erläutert, was Neurofeedback ist und wie es Menschen mit ADHS helfen kann. Wir werden darüber sprechen, wie es sich von herkömmlichen Behandlungsmethoden für ADHS unterscheidet.
Was ist Neurofeedback und wie funktioniert es?
Neurofeedback ist eine Behandlung, bei der EEG-Elektroden an der Kopfhaut eingesetzt werden, die die Gehirnfunktion überwachen und messen. Kurz gesagt ist Neurofeedback ein computergestütztes Hirnwellentraining, das Gehirnwellen messen kann und zur Selbstregulation anregt. Mit Neurofeedback kann man die Funktionsfähigkeit bewerten und unterentwickelte Bereiche des Gehirns trainieren. Neurofeedback hat sich bei der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als nützlich erwiesen.
Neurofeedback unterscheidet sich von herkömmlichen ADHS-Behandlungen, da es keine Medikamente beinhaltet. Neurofeedback konzentriert sich auf die Selbstregulierung und nicht nur auf die Linderung der Symptome durch Medikamente. Neurofeedback kann wirksamer als herkömmliche medikamentöse Methoden zur Behandlung von ADHS sein, weil es Menschen mit ADHS ermöglicht, die Funktionsweise ihres Gehirns zu erlernen und dieses Wissen zu nutzen, um es mit der Zeit selbst zu regulieren.
Funktionsweise und Ablauf
In einem ersten Gespräch mit Eltern und Kind werden die zu erreichenden Ziele festgelegt. Das Neurofeedback-Training wird für jeden Teilnehmer individuell gestaltet und ist damit vielseitig einsetzbar.
Beginnt das Training, dann werden ca. 19 Kanal EEGS an der Kopfhaut befestigt. Dadurch werden die einzelnen Gehirnwellenmuster sichtbar gemacht. So kann man sich beim Training auf die richtigen Bereiche im Gehirn des Patienten konzentrieren.
Nachdem die Elektroden befestigt wurden, schaut das Kind auf einen Computer, der einen Film abspielt. Der kleine Patient steuert mit seiner Gehirnfunktion (Hirnwellen) den Ablauf des Films.
Der Film wird fließend angezeigt, wenn das Kind starke Wellenrhythmen erzeugt (z. B. erhöhte Wachwellen). Sollte das Kind jedoch zu viele störende Wellen (z. B. Schlaf- oder Stresswellen) erzeugen, kann der Film stocken und ist nicht fließend. Damit kann das Kind schnell lernen, diese Stopps zu vermeiden und die richtigen Wellenrhythmen zu beanspruchen. Das Lernen Kinder sehr schnell, da sie nicht möchten das der Film unterbrochen wird.
Diese wichtigen neuen Hirnwellen werden somit unterbewusst gelernt. Wenn die richtigen Wellen vorhanden sind läuft der Film = das Kind wird belohnt. Wenn der Film anhält = muss es sich anpassen.
Wichtig: Bei dem Neurofeedback-Training wird kein Strom in das Gehirn geleitet! Der Patient steuert die Wellenrhythmen nur über die Informationen des Films.
Wie kann Neurofeedback bei der Behandlung von ADHS-Symptomen helfen?
Neurofeedback bei ADHS ist eine nicht-invasive und medikamentenfreie Behandlungsmethode die sich meistens für Kinder jeden Alters als nützlich erwiesen hat. Es hilft nachweislich, Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit zu verringern. Diese Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Neurofeedback Bereiche des Gehirns aktiviert, die bei Menschen mit ADHS typischerweise unteraktiv sind. Doch eine letzte Antwort fehlt zu dieser Frage über Neurofeedback ADHS: Erwachsene konnten hierzu auch gute Erfahrungen machen und Fortschritte erreichen.
Neurofeedback hilft Patienten mit ADHS nachweislich dabei, sich besser zu konzentrieren, Neues zu lernen und Stress besser zu bewältigen. Es kann auch das Schlafverhalten von Menschen mit ADHS sowie die Stimmungsregulation und das Selbstvertrauen verstärken.
Studien:
Wie lange dauert eine typische Sitzung und was sollten Sie erwarten?
Neurofeedback-Sitzungen dauern zwischen 30 Minuten und einer Stunde und umfassen in der Regel mehrere Übungen, bei denen Sie eine Rückmeldung über Ihre Gehirnaktivität erhalten. Das Trainingsprotokoll zeigt Ihnen, wie Sie die Messwerte auf dem Bildschirm kontrollieren und manipulieren können, um die Gehirnfunktion zu verbessern. Typische Behandlungen dauern zwischen 30 und 40 Sitzungen in einem Jahr. Der Rhythmus kann mit der Zeit gesteigert werden, da sich das Gehirn an die Abläufe gewöhnt. Bei positiven Erfolgen der Konzentration und Aufmerksamkeit in der Auswertung werden die Trainings in immer größeren Abständen gehalten. Ein Ende des Neurofeedback-Trainings ist dann in Sicht, wenn der Trainingseffekt über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt.
Was kostet eine Neurofeedback-Sitzung? Gibt es eine Kostenübernahme?
Die Kosten für eine Sitzung können zwischen 50 und 100 Euro liegen. Die Neurofeedback-Therapie ist bisher nicht in den Heilmittel-Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und wird daher nicht erstattet. Sie ist daher eine Privatleistung.
Gibt es Risiken bei der Neurofeedback-Therapie?
Auch wenn jede Art von Therapie mit gewissen Risiken verbunden ist, sind diese in der Regel gering und können mit Hilfe einer qualifizierten Fachkraft leicht vermieden werden. Wenn die Neurofeedback-Therapie jedoch nicht korrekt durchgeführt wird, kann sie unerwünschte Nebenwirkungen haben, wie z. B. Angst, Müdigkeit, Schlafstörungen, oder in seltenen Fällen zu Depression oder epileptischen Anfällen führen.
Wie findet man einen qualifizierten Neurofeedback-Therapeuten?
Wir haben für Sie einen Therapeuten-Finder mit einer Liste von qualifizierten Fachleuten und Fachkliniken herausgefunden. Sie können nach Städten und Postleitzahlen in Deutschland suchen aber auch nach dem Umkreis, in dem sich Therapeuten in Ihrer Nähe befinden:
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Fazit
Neurofeedback-ADHS-Training ist eine sanfte, nichtmedikamentöse und schmerzfreie Behandlungsmethode, die sich für Kinder aller Altersgruppen als nützlich erwiesen hat. Neurofeedback kann Patienten mit ADHS helfen, sich besser zu konzentrieren sowie die Aufmerksamkeit zu verstärken. Eine Neurofeedback-Therapie kann Patienten helfen ihre eigene Gehirnaktivität wahrzunehmen und selbst ins Positive zu beeinflussen.
Eine Antwort
Mein Nachbar ist auch an ADHS erkrankt. Nun soll er ein Neurofeedback bekommen. Ich hoffe, dass es ihm bald besser gehen wird.