Die hyperkinetische Störung (HKS) ist ein Begriff, der oft im Kontext von einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verwendet wird. Obwohl diese Begriffe oft als Synonym genutzt werden, gibt es feine Unterschiede, welche genauer betrachtet werden sollten. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Hintergründe der Störung, ihre Leitsymptome und wie sie sich zu ADHS verhält.
HKS in Bezug auf ADHS/ADS
Laut Definition handelt es sich bei einer hyperkinetischen Störung, um eine Störung, bei der die Symptome von ADHS vorhanden sind. Zusätzlich tritt eine Störung des Sozialverhaltens auf. Somit wird sie oft mit ADHS und ADS im Verhältnis genannt.
Symptome der hyperkinetischen Störung
Die hyperkinetische Störung zeichnet sich durch bestimmte Leitsymptome von ADHS aus. Gemäß den klinischen Kriterien des ICD-10 müssen sowohl Unaufmerksamkeit als auch Überaktivität vorliegen, um eine Diagnose zu stellen. Forschungskriterien gehen noch einen Schritt weiter und verlangen das Vorliegen von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Unaufmerksamkeit
Unauffällige Gedanken und mangelnde Konzentration sind charakteristische Merkmale der Unaufmerksamkeit. Genau wie bei ADHS können Betroffene Schwierigkeiten haben, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren. Sie sind leicht ablenkbar und hören nicht richtig zu. Dies kann sich auf schulische, berufliche und persönliche Aspekte des Lebens auswirken.
Hyperaktivität
Hyperaktivität oder motorische Unruhe, bezeichnet ein weiteres Kernsymptom der hyperkinetischen Störung. Kinder und Erwachsene mit dieser Störung neigen dazu, ständig in Bewegung zu sein. Sie können Schwierigkeiten haben, ruhig zu sitzen und zeigen häufig wechselndes Verhalten. Gerade im sozialen Umfeld kann das zur Herausforderung werden.
Impulsivität
Die Impulsivität bei der hyperkinetischen Störung äußert sich in Handlungen ohne ausreichende Überlegung. Die Betroffenen neigen dazu, impulsiv schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne die Konsequenzen angemessen abzuwägen. So werden Dinge gesagt oder getan, die bei reiflicher Überlegung nicht so ausgeführt würden.
Störung des Sozialverhaltens
Dieser Aspekt der Störung betrifft die Art und Weise, wie Betroffene sich in sozialen Situationen verhalten. Betroffene mit dieser Symptomatik zeigen oft Schwierigkeiten beim Einhalten sozialer Regeln. Dies kann sich durch aggressives Verhalten, Konflikte mit Gleichaltrigen und Schwierigkeiten bei sozialen Strukturen äußern.
Die Störung des Sozialverhaltens kann zu Problemen in der Schule und im familiären Umfeld führen. Betroffene neigen dazu, impulsiv zu handeln, ohne die Auswirkungen ihres Verhaltens vollständig zu verstehen. Dies kann zu Missverständnissen und Konflikten mit Lehrern, Mitschülern und Familienmitgliedern führen.
Fazit:
Die hyperkinetische Störung ist mehr als nur ein Synonym für ADHS/ADS. Sie repräsentiert eine spezifische diagnostische Kategorie mit klaren Leitsymptomen. Eine genaue Untersuchung und Diagnose sind entscheidend, um eine angemessene Unterstützung für Betroffene zu gewährleisten. Der Bezug zu ADHS zeigt die Vielschichtigkeit.
Die Störung kann sowohl im Kindes-, Jugend- oder Erwachsenenalter auftreten. Wichtig ist, dass eine richtige Diagnose gestellt wird. Neben der oft angewendeten medikamentösen Behandlung kann eine Verhaltenstherapie helfen, die Symptome zu lindern.