Nährstofftherapie bei AD(H)S

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ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) ist eine weit verbreitete neurologische Störung, die zwischen 2% (schwere Formen) und 19% (leichtere Formen) der Kinder und Jugendlichen betrifft. Bei etwa 70% der Betroffenen bleibt die Störung auch im Erwachsenenalter bestehen.

ADHS: Kernsymptome und Typen

Kernsymptome von ADHS:

  • Aufmerksamkeitsdefizit: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu halten und sich zu konzentrieren.
  • Hyperaktivität: Ständige Unruhe und erhöhte körperliche Aktivität.
  • Impulsivität: Spontanes und unüberlegtes Handeln.

ADHS-Typen:

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  • Mischtyp: Kombination aus Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität.
  • Vorwiegend unaufmerksamer Typ: Konzentrationsschwierigkeiten stehen im Vordergrund.
  • Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ: Hyperaktivität und Impulsivität sind dominante Symptome.

Ursachen von ADHS: Genetik und Neurotransmitter

Genetische Faktoren: ADHS ist stark erblich bedingt, mit mindestens 15 bekannten Gendefekten, die das Gleichgewicht der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin beeinflussen.

Neurotransmitter-Imbalance: Eine gestörte Signalübertragung im Gehirn führt zu den charakteristischen ADHS-Symptomen.

Häufige Nährstoffmängel bei ADHS-Patienten

Studien zeigen, dass ADHS-Patienten häufig unter bestimmten Nährstoffdefiziten leiden:

  • Omega-3-Fettsäuren: Besonders Docosahexaensäure (DHA).
  • Omega-6-Fettsäuren: Arachidonsäure (AA) und Gamma-Linolensäure (GLA).
  • Mineralstoffe: Magnesium und Zink.

Folgen von Nährstoffdefiziten:

  • Beeinträchtigte Prostaglandinproduktion: Wichtige Funktion für die Neurotransmitterregulation.
  • Veränderte Nervenzellmembranen: Beeinträchtigt die Signalübertragung im Gehirn.
  • Niedrige DHA-Spiegel: Können zu veränderten Konzentrationen von Serotonin-, Noradrenalin- und Dopamin-Metaboliten führen.

Nährstofftherapie: Ein wirksamer Ansatz bei ADHS

Die gezielte Zufuhr von Nährstoffen kann die Behandlung von ADHS unterstützen und Symptome lindern.

Supplementierungsempfehlungen:

  • Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren: 500 mg DHA, 100 mg GLA und 40 mg AA täglich.
  • Mineralstoffe: 200 mg Magnesium und 10 mg Zink täglich.

Vorteile der Nährstofftherapie:

  • Stimmungsverbesserung: Reduktion von Aggression und verbesserte soziale Interaktionen.
  • Reduktion von Hyperaktivität: Milderung der motorischen Unruhe.
  • Ergänzung zu Medikamenten: Weniger Nebenwirkungen und möglicherweise geringerer Bedarf an Stimulanzien.

Empfohlene Präparate: Produkte wie Addy plusOmefa oder Focus IQ enthalten die optimale Kombination der empfohlenen Nährstoffe.

Kombination von Nährstoff- und medikamentöser Therapie

Medikamentöse Behandlung: Stimulanzien wie Methylphenidat (z.B. Ritalin®) erhöhen die Konzentration von Neurotransmittern. Allerdings treten häufig Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit und Schlafstörungen auf.

Synergieeffekte durch Nährstoffe: Die Kombination von Medikamenten und Nährstofftherapie kann die Effektivität der Behandlung steigern und Nebenwirkungen minimieren.

Besonders bei leichten ADHS-Formen kann eine Nährstofftherapie in Kombination mit Verhaltenstherapie ausreichen, um die Symptome zu lindern.

Praktische Umsetzung der Nährstofftherapie bei ADHS

Herausforderungen in der Ernährung: Eine ausgewogene Zufuhr der nötigen Nährstoffe über die normale Ernährung ist oft schwierig. ADHS-Patienten neigen dazu, wählerisch beim Essen zu sein, was die Bedarfsdeckung erschwert.

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Compliance bei der Einnahme von Supplementen: Die regelmäßige Einnahme von Nährstoffsupplementen erfordert Motivation und Unterstützung durch Eltern und Betreuer.

Fazit

Die Nährstofftherapie stellt einen vielversprechenden Ansatz in der Behandlung von ADHS dar, indem sie spezifische Defizite ausgleicht und zur Verbesserung der Symptome beiträgt. Sie kann sowohl als eigenständige Therapie bei leichten Formen als auch ergänzend zur medikamentösen Behandlung eingesetzt werden, um deren Wirksamkeit zu erhöhen und Nebenwirkungen zu reduzieren. Weitere groß angelegte Studien sind jedoch erforderlich, um die Effizienz und optimalen Dosierungen dieser Therapieform umfassend zu bestätigen.

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