Mutter-Kind-Kur: ADHS gemeinsam begegnen!

ADHS Mutter-Kind-Kur
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Die Diagnose ADHS ist ein Problem, mit dem viele Kinder und Eltern zu kämpfen haben. Es kann für sie schwierig sein, sich in der Schule zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben. Das kann auch für Eltern sehr anstrengend sein und zu Stress und Erschöpfung führen. Darum hilft eine gemeinsame Kur nicht nur dem Kind, sondern stärkt auch die Mutter-Kind-Beziehung.

Was macht man in einer ADHS-Mutter-Kind-Kur?

Ablauf bei Eltern

Das große und wichtige Ziel ist die Bewältigung von Alltag, Beruf und Stress. Jeder, der schon ein Kind mit ADHS großzieht, weiß, dass dies eine schwierige und stressige Erfahrung sein kann. Alltägliche Aufgaben wie das Anziehen des Kindes, das Erledigen der Hausaufgaben und das rechtzeitige Erscheinen in der Schule können sich wie eine unüberwindbare Herausforderung anfühlen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich und Ihrem Kind realistische Ziele setzen.

Das Ziel sollte nicht sein, jeglichen Stress aus Ihrem Leben zu verbannen, sondern vielmehr Wege zu finden, um ihn zu bewältigen.

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  • Elterntraining: Im Rahmen des Elterntrainings können Eltern wirksame Erziehungstechniken erlernen, realistische Erwartungen entwickeln und Unterstützung von anderen Eltern erhalten, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Das Ziel des Elterntrainings ist es, den Eltern zu helfen, die Entwicklung ihres Kindes zu verstehen und zu wissen, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können. Das Elterntraining hilft den Eltern auch, effektive Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten zu erlernen. Durch das Elterntraining können Eltern lernen, wie sie zu Hause ein positives Umfeld schaffen können, das die Genesung ihres Kindes unterstützt.
  • Therapieplan: Ein Therapieplan ist wichtig, um jeden Tag etwas Neues zu tun. Ein Tagesplan hilft sicherzustellen, dass in der Kurzeit, Kinder sowie Eltern Fortschritte machen. Hier wird festgelegt, was für Sportaktivitäten anstehen, Ausflüge geplant und Spiele ausgemacht werden.
  • Vorträge: Durch Vorträge wie z. B. Stressbewältigung können wichtige Tipps von Therapeuten weitergegeben werden. Das kommt aber auf die jeweilige Kur-Klinik oder den Kur-Aufenthalt an, ob Vorträge gehalten werden.

Ablauf bei Kindern

Viele Kur-Kliniken bieten die Möglichkeit einer Mutter-/Vater Kind Kur. Diese Programme ermöglichen es Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, in einer unterstützenden, fördernden Umgebung zu lernen.

Sie verbringen nicht nur Zeit mit ihren Eltern, sondern erhalten auch Ratschläge und spielen mit anderen Kindern. Daher können diese Programme für Kinder mit ADHS eine unschätzbare Gelegenheit zum Lernen und Wachsen bieten.

  • Spiele: Spielen hilft Kindern nicht nur, Energie zu verbrennen, sondern auch wichtige soziale und motorische Fähigkeiten zu entwickeln. Diese Spiele bieten eine großartige Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und helfen den Kindern gleichzeitig, wichtige Fähigkeiten wie das Befolgen von Regeln zu lernen. Neben den Spielen mit anderen Gruppen werden auch Spiele gemeinsam mit den Eltern durchgeführt.
  • Kinderbetreuung: In der Zeit, in der die Mutter sich entspannen oder Aktivitäten nachgehen kann, werden Kinder und Jugendliche in Gruppen mit Gleichaltrigen betreut. Auf diese Weise kann das Kind Kontakte knüpfen und mit anderen Kindern interagieren, während es gleichzeitig die Möglichkeit hat, auf eigene Faust zu forschen und zu lernen.
  • Gespräche: Kindertherapeuten und Erzieher sind darin geschult, eine Umgebung zu schaffen, die sowohl anregend als auch unterstützend ist. Neben Spielen und Aktivitäten führen sie auch Gespräche mit den Kindern, um ihnen Tipps und Ratschläge zu geben.
  • Ablenkung: Durch die Kur haben nicht nur Eltern Abstand zum Alltag, sondern auch die Kinder mit ADHS. Deshalb schätzen viele Eltern die Möglichkeit, sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und mit ihren Kindern eine Kur zu machen.

Wie oft Mutter-Kind-Kur bei ADHS?

Durch die Kur haben Eltern nicht nur die Möglichkeit, einen Schritt vom Alltag zurückzutreten, sondern sehen ihre Kinder auch in einem anderen Licht.

Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Mutter-Kind-Kur, die Eltern in Deutschland alle vier Jahre durch die gesetzliche Krankenkasse angeboten wird. Die Kur bietet Müttern und ihren Kindern die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre und abseits des Alltags Zeit miteinander zu verbringen. Während der Behandlung haben Mütter und Kinder die Möglichkeit, eine starke Bindung zueinander aufzubauen.

Darüber hinaus bietet die Begleitung den Müttern eine hervorragende Gelegenheit, mehr über ihre Kinder zu erfahren und zu lernen. Als Eltern sind wir dankbar für die Möglichkeit, die Mutter-Kind-Kur in Anspruch nehmen zu können, und wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr Eltern diese wunderbare Gelegenheit wahrnehmen werden.

Wie lange dauert eine Mutter-Kind-Kur?

Sie ist ein wichtiges Instrument, das Eltern helfen kann, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Die Maßnahme dauert drei Wochen, in denen Eltern und Kind täglich zusammen sind. Während dieser Zeit haben Eltern und Kind die Möglichkeit, miteinander zu spielen und zu lernen.

Die Maßnahme bietet den Eltern auch Zeit, das Kind zu beobachten und seine Persönlichkeit und Bedürfnisse kennenzulernen. Am Ende der drei Wochen sollten die Eltern ein gutes Verständnis für die Entwicklung ihres Kindes haben und in der Lage sein, ihm die Pflege und Unterstützung zukommen zu lassen, die es braucht.

Damit sich Mutter und Kind richtig erholen kann, ist eine weitere Woche Verlängerung möglich.

Wie lange dauert es, bis eine Mutter-Kind-Kur genehmigt wird?

Für Sie als Eltern gibt es nichts Wichtigeres als die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes. Deshalb kann es frustrierend sein, wenn Sie darauf warten müssen, dass Ihre Krankenkasse eine Mutter-Kind-Kur genehmigt.

Das Verfahren kann langwierig und verwirrend sein, und es ist oft schwierig, jemanden zu erreichen, der einem weiterhelfen kann. In den meisten Fällen dauert das Genehmigungsverfahren etwa 3 Wochen, aber in seltenen Fällen kann es bis zu 5 Wochen dauern.

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Fazit

Die Eltern haben nicht nur die Möglichkeit, einen Schritt vom Alltag zurückzutreten, sondern sehen ihre Kinder auch in einem anderen Licht. Ein Beispiel dafür, warum sich das ganze lohnt, ist neben Erholung das viele Wissen und die wichtigen Infos.

Bei Fragen zu dem Thema freuen wir uns darauf, auf Ihre Kommentare zu beantworten.

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6 Antworten

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    unser Sohn ist 12 mit einer ADHS Diagnose. Ich bin auf der Suche nach einer Kur, bei der seine Symptomatik ebenso berücksichtigt wird, wie die Arbeit an unserer gemeinsamen Beziehung. Haben Sie Listen oder Empfehlungen für Kliniken, die keine reinen Mutter-Kind-Kuren sind, sondern das Kind ebenso die psychosozialen Probleme bzw. das Verhältnis zwischen Mutter und Kind in den Therapieplan einbezieht?
    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Marion Stender

    1. Guten Tag Frau Stender,

      hier haben wir eine Auswahl an Kurangeboten in ganz Deutschland für Sie:

      https://haenslehof.de/ 
      https://drk-kurklinik-arendsee.de/kurangebote/kuren/adhs-kur/
      https://www.ostseeklinik-zingst.de/kinder/ 
      https://www.caritas-haus-feldberg.de/kinder-und-jugendreha/adhs/adhs 

      Ein großes Verzeichnis mit vielen Kurkliniken finden Sie hier https://www.kurklinikverzeichnis.de/indikationen/adsadhs 

      Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten.

      Freundliche Grüße
      Ihr ADHS Kompakt Team

  2. Sehr geehrte Damen und Herren, mein Sohn wird im September 4 Jahre alt und er zeigt viele Anzeichen für ADHS. Gibt es Möglichkeiten auch für Kinder in diesem Alter eine Mutter Kind Kur zu besuchen?

    Freundliche Grüße

    Fam. Waldraff

  3. Hallo, uns wurde in der letzten Kur mitgeteilt, dass es mit ADS Diagnose möglich ist, alle 2 Jahre eine Mutter Kind Kur zu beantragen. Hier wurde jetzt geschrieben alle 4 Jahre. Was ist denn nun richtig?

    Mit freundlichen Grüßen
    Anja

    1. Hallo Anja,

      grundsätzlich kann eine Mutter-Kind-Kur alle 4 Jahre beantragt werden.
      Bei chronischen Erkrankungen oder Behinderungen kann alle 2 Jahre eine Mutter-Kind-Kur beantragt werden. Es kommt hier auf ihre Krankenkasse an, ob bei einer ADHS bzw. ADS Diagnose eine Mutter-Kind-Kur alle 2 Jahre beantragt werden kann.

      Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten.

      Freundliche Grüße
      Ihr ADHS Kompakt Team

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