Depression und Angststörung in Kombination zur ADHS Diagnose? Das kann bei Jugendlichen sowie im Erwachsenenalter vorkommen und zu drastischen Veränderungen der Stimmung, des Energieniveaus und des Schlafverhaltens führen. Sie können auch zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen und es schwierig machen, Aktivitäten zu genießen, die früher Spaß gemacht haben.
Könnte es einen Zusammenhang zwischen ADHS, Depressionen und Angststörungen geben? In diesem Artikel werden wir diesen Zusammenhang untersuchen und die möglichen Gründe dafür erörtern.
Depression bei ADHS: Was ist das überhaupt?
Eine Depression ist eine häufige Komorbidität bei betroffenen von ADHS. „Komorbidität“ bedeutet das Vorhandensein von zwei oder mehr Störungen bei ein und derselben Person. Kurz gesagt, eine Begleiterkrankung. Einer Studie* zufolge leiden Betroffene von ADHS oft noch an einer anderen Begleiterkrankung.
*https://www.cambridge.org/core/journals/european-psychiatry/article/direct-medical-costs-of-adhd-and-its-comorbid-conditions-on-basis-of-a-claims-data-analysis/FED0D4D7372BFD916658B463B3520FEB
Symptome einer ADHS Depression
Die Symptome können bei Erwachsenen unterschiedlich sein. Oft haben Frauen andere Symptome als Männer, auch Kinder und Jugendliche können wiederum andere Symptome zeigen. Die häufigsten Symptome sind:
- sich traurig oder leer fühlen
- gestörtes Selbstwertgefühl
- Verlust des Interesses an Aktivitäten, die man früher gerne gemacht hat
- zu viel oder zu wenig Schlaf
- Müdigkeit oder Energieverlust
- Konzentrationsschwierigkeiten (Fehler bei Aufgaben)
- Veränderungen des Appetits, die zu Gewichtszunahme oder -verlust führen
- Gefühle von Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Schuldgefühlen
Die häufigste Symptomatik einer Depression, ist, dass man sich die meiste Zeit traurig oder niedergeschlagen fühlt. Unter dem Begriff „Major Depression“ versteht man eine schwere Form einer Depression.
Bei diesem Gebiet können Ihnen Ärzte weiterhelfen und eine Therapie für nötig halten.
Angststörung bei ADHS: Gibt es das auch?
Auch Angststörungen sind eine häufige Begleiterscheinung von ADHS. 22% der Kinder mit ADHS und 59% der Erwachsenen mit ADHS leiden an einer Angststörung.*
Es gibt viele verschiedene Arten von Angststörungen, aber alle haben ein gemeinsames Symptom: übermäßige Angst oder Sorge. Menschen mit Angststörungen können auch Schlafstörungen haben, sich ständig müde fühlen, Konzentrationsschwierigkeiten haben und Veränderungen in ihrem Appetit erleben.
*http://www.adhs-deutschland.de/Portaldata/1/Resources/pdf/2_6_erwachsene/2020-01-16_Factsheet_ADHS_ADULT_20190814.pdf
Symptome einer ADHS Angststörung
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit bzw. Einschlaf-Schwierigkeiten
- Albträume
- Appetitlosigkeit
- Panikattacken
- Unruhe
- Übermäßige Sorgen
- Rasende Gedanken
- Gereiztheit
- Verspannung der Muskeln
- Konzentrationsschwierigkeiten
Angststörungen unterscheiden sich von normalen Ängsten. Angststörungen sind chronisch und halten über längere Zeit an. Sie können sich auch störend auf das tägliche Leben auswirken. Fragen Sie Ihren Arzt um Hilfe zu weiteren Informationen für den Alltag.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen ADHS und Begleiterkrankungen?
Es gibt einige mögliche Erklärungen für den Zusammenhang zwischen ADHS und Depressionen oder Angstzustände.
- Erstens ist es möglich, dass die Symptome von ADHS selbst zu Depression oder einer Angststörung führen können. Beispielsweise können Menschen mit ADHS unter Schlafstörungen leiden, was zu Müdigkeit führen und die Konzentration erschweren kann. Dies kann wiederum zu Gefühlen der Traurigkeit oder Angst führen.
- Zweitens ist es auch möglich, dass die Medikamente, die neben ADHS Depression oder Angstzustände verursachen oder verschlimmern. So können zum Beispiel stimulierende Medikamente, die zur Behandlung von ADHS eingesetzt werden, manchmal Angstzustände verursachen oder verschlimmern.
- Drittens ist es auch möglich, dass neben ADHS noch andere Grunderkrankungen zu einer Depression oder Ängsten führen können.
- Viertens kann auch der Stress, den das Leben mit ADHS die Folge haben, zu Depression oder Angstzuständen führen. Menschen mit ADHS haben zum Beispiel das Gefühl, dass sie ständig zurückbleiben oder nicht gut genug sind. Dies kann zu Gefühlen der Traurigkeit oder Angst führen.
Verdacht auf ADHS Depression oder Angststörung bei Kindern: Was tun?
In der Regel sind es die Eltern, die zuerst bemerken, wenn ihr Kind sich ungewöhnlich verhält. Vielleicht isst es nicht mehr so viel oder hat Schlafstörungen. Vielleicht zieht es sich auch einfach zurück und scheint kein Interesse an Dingen zu haben, die ihm früher Freude gemacht haben.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind an einer Depression oder einer Angststörung leidet, sprechen Sie Ihr Kind direkt darauf an, was los ist. Bei einer Depression oder Angststörung sollte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Nur eine qualifizierte psychiatrische Fachkraft kann eine solche Störung diagnostizieren und die beste Behandlungsmethode festlegen.
Fazit
Die Beziehung zwischen ADHS und Depression oder Angstzuständen ist komplex und nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch klar, dass Begleiterkrankungen bei ADHS häufig zusammen auftreten.
Erwachsene können genauso betroffen sein wie Jugendliche, darum ist es wichtig bei Anzeichen einer der Erkrankungen einen Arzt zu besuchen.